Es soll in der Geschichte der Menschheit schon vorgekommen sein, dass neue Märkte erschlossen wurden. Oder auch immernoch erschlossen werden.
Generell scheint Deine Einschätzung des deutschen Marktes etwas zu hinken, wenn von 14 DEL Teams zumindest ganze 6 in der CHL an den Start gehen. Somit kann man zumindest von Seiten der Vereine eine größere Akzeptanz erkennen, als bei manchem Fan dieser Sportart. Eine DEG zu besten Metro-Zeiten würde sicherlich ebenfalls an diesem Turnier teilnehmen und hätte somit nicht nur die Chance auf einen hochklassigen internationalen Vergleich, sondern wäre durch diesen (und natürlich besser dotierten Verträgen) sicher auch einen Tick attraktiver für den ein oder anderen Spieler. Ist natürlich blöd, dass man ausgerechnet jetzt seine schlechteste Zeit seit, sagen wir mal 1997 hat. Und ein Ende dieser nur sehr schleichend in Sicht ist.
Und wenn hier schon Zuschauerzahlen als Maßstab genommen werden...Wieviele DEL Teams haben denn dann auf nationaler Ebene überhaupt eine Daseinsberechtigung? Ohne Derbies weder die DEG, noch der KEV, um mal regional zu bleiben. Köln mit Abstrichen. Da hat es aber sowohl die Vereinsseite, als auch die Fanseite geschafft, in der "modernen Eishockeywelt" anzukommen. Sicherlich auch mit der ein oder anderen Krise, dafür stehen sie aber jetzt wieder mit an der Spitze der DEL. Ligaweit fallen mir da noch ein paar mehr ein. Hier ist der Markt ja auch nur einer für den harten Kern.
Was die Finanzierung dieser Liga angeht, so ist diese doch den Vereinen selbst zu überlassen. Eishockey war und wird immer ein Bezahlsport sein, der eben finanzkräftige Gönner benötigt, um überhaupt auf einem ansehnliches Niveau stattzufinden. Bestes Beispiel ist ja nunmal die DEG. Darüber braucht man sich doch nicht mehr wundern.
Jahrelang wird sich über mangelnde TV-Präsenz beschwert. Nun gibt es ein Eishockeyturnier, dass im TV für jederman übertragen wird und es wird gemeckert, dass evtl nur 5000 vor dem Fernseher gesessen haben. 5000 + Chance auf mehr sind für etwaige Sponsoren aber doch atraktiver, als 0 + garkeine Chance auf irgendwas. Dazu die Übertragungen vom Red Bull Sender der DEL. Aber Red Bull ist ja per se böse. Auch wieder falsch. Aber ich schweife ab.
In meinen Augen ist die CHL der Versuch einer kontinentalen Liga, die auf unserem Kontinent ein Gegengewicht zur KHL sein könnte. Für finanzstarke Vereine wie die Eisbären, Hamburg oder Mannheim sicher eine lohnenswerte Alternative zur DEL, die man finanziell dominiert und auf deren Eskapaden auch im HInblick auf die Zusammenarbeit mit dem DEB ein Investor sicherlich wenig Lust hat.
Und der Markt ist sicherlich gegeben, wenn ich mir als Vergleich mal das große Vorbild NHL ansehe und deren Akzeptanz außerhalb USA/Canada. Klar, die haben keine Fankultur wie der Deutsche, aber immerhin meist volle Hallen und gute Einschaltquoten auch Übersee. Klar, da gibt es auch viel Retorte. Funktioniert aber auch dank finanzstarker Investoren die Spaß daran haben. Es nutzt eben einen Scheiss, wenn hier einmal im Jahr ein toller Fanbus mit den Superfreunden aus Rosenheim ankommt und zehn oder zwanzig komplett verrückte Düssis dann plötzlich (volltrunken) in Lederhose zum Freitagsspiel gg Wolfsburg mit 4000 Zuschauern erscheinen. Bevor sich irgendwer beschwert: Nein, dass meine ich nicht negativ. Aber ich wundere mich trotzdem, dass bspw. rotgelb gestrickte Becherhalter auch in 2014 an der Tagesordnung sind, weil man die ja immer schon getragen hat und deswegen auch in 50 Jahren noch tragen wird. Aber alles neue, DAS ist der Teufel. Und wehe es sagt jemand was gegen das Alte....
Heutzutage bekommen meist die Leute Probleme, die es nicht schaffen mit der Zeit zu gehen. Oder dieses garnicht wollen. Und den Vereinen, die jetzt versuchen etwas auf die Beine zu stellen, den gönne ich den maximalen Erfolg. Dem Eishockeysport an sich tut das sicher gut. Oder ist eben zumindest besser als die erneute Aufschiebung von Auf- und Abstieg. Lediglich der Name ist sicherlich falsch gewählt und orientiert sich zu sehr am Vorbild Fussball und hat mit einer reinen Liga der Champions auf nationaler Ebene wenig zu tun. Das hat die Champions League aber auch nicht mehr.